IBIT 23 
9. Fachtagung Veranstaltungssicherheit                                             

IBIT 23 Programm Tag 1 // Mittwoch, 08.11.2023

ab 8:00 Uhr Registrierung, Netzwerken, Kaffee

09:30 Uhr Eröffnung & Rückblick auf 2023 (Sabine Funk)
Wie jedes Jahr blickt IBIT Geschäftsführerin Sabine Funk wir auf die vergangene Saison und die Themen, die uns beschäftigt haben. Auch wenn - glücklicherweise - die ganz großen Überraschungen ausgeblieben sind, so ist doch zumindest die Vehemenz einiger Ereignisse - nennen wir es: beeindruckend.
Vor allem aber bleiben ein paar durchaus furchteinflössende Erkenntnisse, z.B., dass wir offensichtlich weder das Wetter noch die Personalsorgen in den Griff bekommen und dass es irgendwie eher schlechter als besser wird ...

11:00 Uhr 

Themenstrang 1 Sicherheit von Menschen in Menschenmengen: Für alle und überall?

Menschen(mengen) finden sich nicht nur bei Großveranstaltungen. Sie sind – wenig überraschend: überall. Ob auf Marktplätzen oder auf Bahnhöfen, an Flughäfen oder im Schwimmbad. Seltsamerweise sprechen wir aber fast immer nur über die Menschenmengen, die sich bei Veranstaltungen aufhalten – aber was ist mit den den anderen?
Wir möchten den Blick und den Anwendungsbereich des crowd management öffnen in Richtung aller Flächen, auf denen sich Menschen(mengen) bewegen.

11:00 Uhr 

Themenstrang 2 Neue und alte Bedrohungslagen

Es gibt eine Vielzahl potenzieller Bedrohungen für Menschenmengen. Die Zusammenarbeit und der Wissenstransfer zwischen den Beteiligten ist im Umgang mit diesen Bedrohungen genauso wichtig wie das Überdenken bereits bestehender Prozedere oder die Implementierung und Übung neuer Prozesse.
Manchmal wirkt es jedoch, als würde man dem berühmt-berüchtigten Zitat „Teile der Antwort würden die Bevölkerung v
erunsichern“ Rechnung tragen, indem man den Bedarf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, einfach ignoriert – eine Strategie, die uns bisher selten weitergebracht hat.

11:00 Uhr 

Themenstrang 3 (Veranstaltungs)Verkehre

Die Organisation der An- und Abreise ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitskonzeption einer Veranstaltung, sondern hat auch relevanten Einfluss auf die Sicherheit unbeteiligter Dritte und den Aspekt der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Kapazitäten, Grundlasten, Parksuchverkehre – die Liste der zu betrachtenden Aspekte ist lang. Dazu kommt noch eine andere spannende Frage: wofür ist wer eigentlich verantwortlich? Und bis wohin?
Der Themenstrang beschäftigt sich mit Aspekten der Verbesserungsmöglichkeiten, rechtlichen und operativen Belangen sowie der Frage, welche Vorbildfunktion Veranstaltungsverkehre ausüben (könnten).

11:00 Uhr 

Figen Murray OBE

From Manchester Arena Attacks To Protect Duty

Figen will be taking you on an emotional and impactful journey around the legislation she is currently working on with the British government. She will start her presentation describing the experience of the first few weeks following the murder of her son Martyn who was killed in the Manchester Arena terrorist attack alongside 21 others. Figen also explains how the Martyn's Law campaign started and the journey it has taken so far. She explores how the legislation will eventually come to fruition.

11:00 Uhr

Frank Dickob

Sprengstoffspürhunde-Einheiten im Sicherheitskonzept von Großveranstaltungen
Manchester, Ansbach, Paris etc. – die Frage ist nicht OB, sondern WANN, WO und WIE es sich wiederholt. Hierüber sind sich alle Fachleute einig.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage. wie man eine Großveranstaltung mittels des Einsatzes von modern ausgebildeten Sprengstoffspürhunde Teams sicherer machen kann - und auch, wo die Grenzen sind. Der Vortrag beinhaltet eine Präsentation einer aktiven Suche durch ein "Explosive Detection Dog Team".

11:00 Uhr

Daniel Schlatter

Die Last Mile aus rechtlicher Sicht
Die Frage, wer denn nun eigentlich verantwortlich ist für den Bereich rund um die Veranstaltung ist eine immer wieder heftig diskutierte: "Öffentliche Sicherheit" vs "Anlassverursacher" vs individuelle "Meinung" usw. Der Vortrag versucht, zumindest mit letzterem aufzuräumen und beleuchtet das Thema "Last Mile" zunächst von einer unemotional objektiven Sicht, beschäftigt sich dann aber natürlich auch mit den Auswirkungen einer solch beschränkten Sichtweise. Beleuchtet werden zu klärende Aspkete und wichtige faktoren, die es innerhalb einer interorganisationalen Abstimmung zu dieser Fläche zu beachten gibt.

12:00 Uhr Mittagspause & Vorrundenspiele IBIT Masters

12:00 Uhr Mittagspause & Vorrundenspiele IBIT Masters

12:00 Uhr Mittagspause & Vorrundenspiele IBIT Masters

13:00 Uhr

Heiko Reh & Laurin Dücker

Sicherheit vs. (?) Teilhabe

Der Besuch einer Veranstaltung bringt als Mensch mit Behinderung viele Hürden mit sich. Heiko Reh kennt eine Vielzahl dieser Hürden – er begleitet Menschen mit Behinderung bei Veranstaltungen und beschäftigt sich mit Fragen wie: Welche Konflikte gibt es zwischen Selbstbestimmung und Fürsorgepflicht? Wie können wir für mehr individuelle Eigenbestimmung bei Veranstaltungen sorgen? 

Heiko Reh berichtet über Erlebnisse positiver wie negativer Art aus vier Jahren Rollstuhl-Erlebnisreisen und möchte mit seiner Erfahrung dazu beitragen, einen konstruktiven Diskurs anzuregen.

Ergänzt wird der Vortrag von Laurin Dücker, der von seinen eigenen Erfahrungen als Rollstuhlnutzer bei Veranstaltungen berichtet.

13:00 Uhr

Pete Dalton, MSyl

Planning, managing and commanding complex security operations in crowded places, spaces and the public realm

In this presentation Pete Dalton will draw upon Protective Security considerations relating to complex public & crowded space events, where multi-agency planning teams need to work together to manage the safety, security & service to all those attending the event.
Reviewing recent case studies and analysing the real and enduring terrorism threat to events, Pete will cover current and diversifying threats, attack methodologies, Risk Management, Event Safety Management & Incident Command.
Pete will identify how counter terrorism measures, crowd management and Event Management Plans, Contingency and Emergency plans should be planned, authorised and delivered through interdisciplinary, interoperable operations.

13:00 Uhr

Dr. Tobias Kretz, Andreas Rühle, Daniel Muthmann

Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten bei der Planung von An- und Abreise

An- und Abreise zu einer Veranstaltung bedeutet: viele Menschen in kurzer Zeit.   Beim Einlass treffen die Besucher als Fußgänger in meist eigens dafür errichteter Infrastruktur aufeinander. Vor dem Einlass liegen mit Parkplätzen und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs die Schnittstellen zwischen öffentlichen Verkehrssystemen und Veranstaltungsgelände. Die Veranstaltung wirkt auf die öffentlichen Verkehrssysteme, wo sich  alltägliche Verkehrsbewegungen mit Veranstaltungsverkehren überlagert - meist auf nicht ausschließlich für die Veranstaltung errichteter und in der Regel nicht ideal auf sie ausgerichteter Infrastruktur. Im Vortrag werden wir zwei Projektbeispiele – Parkleitsystem Koelnmesse und Simulationen für die An- und Abreise zu Spielen der Finalspiele der UEFA-Turniere 2023 – vorstellen, sowie die grundsätzlichen Möglichkeiten von Computersimulationen besprechen.

14:00 Uhr Wechselpause

14:00 Uhr Wechselpause

14:00 Uhr Wechselpause

14:10 Uhr 

Dr. Tobias Franke & Fabian Schäfer

Chancen und Risiken von KI und Technologie bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum

"Videoüberwachung", "Gesichtserkennung" ... die Nutzung von KI im öffentlichen Raum ist häufig negativ besetzt - die Angst vor dem "gläsernen Menschen" steht im Vordergrund. Dieses Bild gilt es zu korrigieren, denn KI kann auch im öffentlichen Raum dazu beitragen, Veranstaltungen sicherer zu machen. Von der Erhebung der Grundlast bis hin zum Monitoring der Personenströme - die Möglichkeiten sind so groß wie die Vorbehalte dagegen. Anhand des Praxisbeispiels der internationalen Mobilitätsmesse IAA Mobility 2023 in München erklärt Dr. Tobias Franke unterstützt von Fabian Schäfer, inwiefern KI und welche konkreten Technologien im Open Space des Ausstellungsgeländes eingesetzt wurden, um die Besucherströme zu messen und die IAA in Zukunft noch sicherer zu machen. Was sind die Ergebnisse der Auswertungen? Welche Probleme und Herausforderungen galt es zu überwinden? Welche Erfahrungen können für die Zukunft genutzt werden? Welche weiteren Technologien und Lösungsansätze sind für zukünftige vergleichbare Szenarien in Betracht zu ziehen? All diese und viele weitere Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet.

14:10 Uhr

Johannes Graubner

Zusammenarbeit betrieblicher und polizeilicher Gefahrenabwehr bei lebensbedrohlichen Gewalttaten - der Ansatz der Leipziger Messe

Lebensbedrohliche Gewalttaten stellen unsere Gesellschaft und damit auch zunehmend Unternehmen vor große Herausforderungen. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, wie man solchen Gefähr-dungen begegnet, sondern auch, bei wem die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten liegen. Lösungsansätze für zivile Institutionen bleiben meistens unkonkret.
Im Gegensatz dazu bestehen im Bereich der BOS Konzepte, wie mit lebensbedrohlichen Einsatzlagen umzugehen ist.
Die Zusammenarbeit behördlicher und betrieblicher Gefahrenabwehrorganisa-tionen kann Vorfälle nicht verhindern, aber einen wichtigen Beitrag zur Schadensminimierung leisten - aus diesem Grund kooperiert die Leipziger Messe seit mehreren Monaten erfolgreich mit dem Landeskriminalamt Sachsen.
Der Beitrag soll nicht nur Erfahrungswerte und Ideen über Lösungsansätze bzw. Praxiserfahrung bei der Anwendung der VDI 4062 - Blatt 2 vermitteln, sondern auch einen Appell an alle Beteiligten sein, sich auf entsprechende Vorfälle vorzubereiten.

14:10 Uhr

Ise Murphy-Morris

What is Zone Ex and why is it important?

It appears that when parties are hesitant in taking a coordinating role in responsibility of Zone Ex, or avoid interoperability, the risk to crowd safety increases. Speed and precision are two key elements by which the effectiveness of crisis response is measured (Avanzi et al, 2017), and so without an agreed framework of collaborative working increases the risk to crowds through delayed and inaccurate response.

All agencies/stakeholders at some stage of an event will have a crowd passing through their space, and so are jointly responsible for ensuring crowd safety depending on their role and legal obligation. This can be from the perspective of public safety (local authority, police), preventing crime and disorder (police), occupier’s liability (local authority or land owner), or spectator safety (venue/event management). This multi-faceted approach can help to ensure that safety is considered holistically.

15:10 Uhr Kaffeepause & Vorrundenspiele IBIT Masters

15:10 Uhr Kaffeepause & Vorrundenspiele IBIT Masters

15:10 Uhr Kaffeepause & Vorrundenspiele IBIT Masters

15:30 Uhr

Magdalena Binder

Zusammenarbeit und Kommunikation in Veranstaltungsstäben

Die gelungene interne Kommunikation sowie Zusammenarbeit ist eine wichtige Stellschraube für die Steuerung von Maß-nahmen im Ereignisfall und damit für eine erhöhte Besuchersicherheit.
Ob Koordinierungsgremium, Koordinie-rungskreis, Veranstaltungsstab oder Kri-senstab – es gibt viele Bezeichnungen für das Führungsorgan auf Veranstaltungen. Regelmäßig stellt sich dabei die Frage, wie die Zusammenarbeit – besonders die Kom-munikation – miteinander funktioniert und wo Verbesserungspotentiale sind.
Konkret geht es dabei um Rollen, Sprache, Raum und Ausstattung, Werkzeuge der Stabsarbeit und vieles mehr. Im zweiten Teil werden Erfahrungen speziell aus Perspektive der Feuerwehr erläutert: Seit 2022 wird bei herausragenden Großveranstaltungen ein Führungsdienst auf höchster Ebene vorgehalten, der speziell für die Veranstaltung und nicht parallel fürs ganze Stadtgebiet zuständig ist. Vorteile, Herausforderungen und Good Practices stehen beim Vortrag im Vordergrund.

15:30 Uhr

Volker Löhr & Timon Löhr

Sinn, Nutzen und Rechtmäßigkeit der Zuverlässigkeitsüberprüfung und ein Blick auf das neue Sicherheitsdienstleistungsgesetz

Würde man eine Liste der nervigsten Ärgernisse im Kontext der Planung von Veranstaltungen erstellen, würden "Zuverlässigkeitsüberprüfungen" sicherlich ganz oben stehen: Zeit, Aufwand, Ressourcen, Sinnhaftigkeit - die Begründungen sind vielfältig, warum Zuverlässigkeitsüberprüfungen als "schwierig" angesehen werden.
Dann aber DIE Schlagzeile "Keine polizeiliche Zuverlässigkeitsüberprüfung für alle bei Festival eingesetzten Mitarbeiter" (Entscheidung 3 K 834/22.KO).
Grundlage des Urteils war eine Festsetzungsklage der Nature One, die die Auflage der Behörde zuerst zwar erfüllt, danach aber Klage eingereicht hat. Was aber bedeutet das tatsächlich - sowohl aus rechtlich-formaler Sicht als auch in Bezug auf die praktische Arbeit? Und: kann das  Sicherheitsdienstleistungsgesetz helfen, diese (und andere) Probleme zu lösen?

15:30 Uhr

Diskussionsrunde: Verkehr & Verkehrswende: Die Rolle der Venues und der Veranstaltungen

Veranstaltungen zeigen in vielen Bereichen der Gesellschaft Innovationschrakter: ob es um gute Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeit geht oder auch um die Verbesserung von Missständen, so zum Beispiel iim Bereich der sexualisierten Gewalt. Häufig werden Lösungen im Rahmen von Veranstaltungen "erfunden", ausprobiert - und verteilen sich von dort in die Gesellschaft. Die Diskussionsrunde will sich mit der Frage beschäftigen, was Veranstaltungen im Kontext der notwendigen Verkehrswende bewirken können - welche Überzeugungskraft sie haben (können) und mit welchen Schwierigkeiten sie konffrontiert sind.

Es diskutieren u.a. Michael Kellenbenz (Fahrradgarderobe), Daniel Schlatter (Schlatter & Zahl), Tobias Kretz (PTV), Holger Jan Schmidt (YOUROPE)

Moderation: Katharina Weber

16:30 Uhr Wechselpause

16:30 Uhr Wechselpause

16:30 Uhr Wechselpause

16:40 Uhr Diskussionsrunde: Warum fällt es uns so schwer? Unser verkniffener Umgang mit unangenehmen Themen
Während in anderen Ländern TV Spots zum richtigen Verhalten bei einem Messerangriff laufen und den Kindern bereits in der Schule vermittelt wird, was RUN, HIDE. TELL bedeutet,  verfolgen wir hier eher eine „Wird schon nicht passieren“, wahlweise auch eine „Darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen“ -Strategie. Auch die "Causa Rammstein" hat gezeigt, dass "man" lieber nicht darüber reden möchte: was in der Backstage passiert, was "man" so mitbekommt. Die Liste könnte ewig fortgeführt werden ("Frauenquote"! - hat schon jemand "Frauenquote" gesagt?) - so viele Themen, über die "man" nicht sprechen will, auf die "man" sich nicht vorbereiten will. Ein Blick auf die Akteure des Katastrophenschutzes zeigt allerdings, dass Vorbereitung kein Hexenwerk ist und auch nicht von Hysterie zeugt: sondern einfach nur ein Teil einer professionellen Planung ist. Die Diskutanten wollen diesen Fragen auf den Grund gehen und zeigen, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, auch über vermeintlich unangenehme Themen zu sprechen.
Es diskutieren: Alexandra von Samson, Prof. Henning Goersch, Yvonne Mahling, Laurin Dücker u.a.

18:00 Uhr Das Rahmenprogramm: technische Stadionführungen // World Café // Digitalforum

19:00 Uhr "Wir haben es uns verdient! - Die Party

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